Am 18. Oktober 2000 fand in Tallinn die fünfte Sitzungsperiode der Estnischen Internationalen Kommission zur Untersuchung der Verbrechen gegen Menschlichkeit statt. An der Sitzungsperiode nahmen Vorsitzender der Kommission Minister Max Jakobson und die Mitglieder Nicholas Lane, Uffe Ellemann-Jensen sowie Freiherr Wolfgang von Stetten teil. Die Arbeitssitzung wurde durchgeführt und der Präsident der Republik Estland Lennart Meri gab den Kommissionsmitgliedern zu Ehren ein Abendessen.

Die Mitglieder der Kommission analysierten die von der Untersuchungsgruppe der Kommission vorbereiteten Materialien über die Verbrechen gegen Menschlichkeit, die während der deutschen Okkupation begangen worden sind. Auf der Sitzung wurden die Zusammensetzung des Inhalts der Schlussfolgerungen, die aufgrund der von der Untersuchungsgruppe vorbereiteten Materialien geschrieben werden und die Grundsätze zum Verfassen der Schlussfolgerungen vereinbart.

Die nächste Sitzung der Kommission findet in der zweiten Januarhälfte 2001 statt. Auf dieser Sitzung wird eine Zusammenfassung der Untersuchungen über die deutsche Okkupation gemacht. Die Untersuchungsergebnisse der Kommission über die während der deutschen Okkupation in Estland begangenen Verbrechen gegen Menschlichkeit werden nach der Sitzung im Januar 2001 veröffentlicht. Danach wird die Kommission die während der sowjetischen Okkupation 1940-1941 begangenen Verbrechen gegen Menschlichkeit untersuchen.

Ursprünglich für diesen Herbst vorgesehenes Erscheinen des Zwischenberichts über die während der deutschen Okkupation in Estland begangenen Verbrechen gegen Menschlichkeit wurde wegen größerer Menge Archivmaterials als angenommen auf den Anfang des Jahres 2001 verschoben. Außer den Dokumenten, die in den zentralen Archiven des Estnischen Nationalarchivs und in den Landarchiven aufbewahrt werden, hat die Untersuchungsgruppe sich auch mit den Unterlagen befaßt, die sich im Deutschen Bundesarchiv und im Staatsarchiv Schwedens sowie in lettischen Archiven befinden.

Präsident Lennart Meri hat die Estnische Internationale Kommission zur Untersuchung der Verbrechen gegen Menschlichkeit im Oktober 1998 zusammengerufen. Das Ziel der Kommission ist das unparteiische Untersuchen der Verbrechen gegen Menschlichkeit, die während der Okkupationen gegen estnische Bürger oder in Estland verübt worden sind.


Pressedienst des Präsidialamtes
Katharinental, den 18. Oktober 2000

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