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Staatspräsident traf den ökumenischen Patriarchen
27.10.2000

Präsident Lennart Meri empfing heute Abend im Schloss Katharinental Seine Heiligkeit den Erzbischof von Konstantinopel - Neuem Rom Ökumenischen Patriarchen Bartholomeos, der sich auf dem Besuch in Estland befindet. Präsident Meri übergab Seiner Heiligkeit den Orden des Marienlandkreuzes und erinnerte daran, dass der Name dieses Ordens auf die Zeit vor 829 Jahren hinweist, als Estland seinen Namen nach dem Namen der Gottesmutter bekommen hat. Laut dem Präsidenten haben die Besuche des Erzbischofs von Konstantinopel - Neuem Rom Ökumenischen Patriarchen Bartholomeos in verschiedene Erdteile immer eine besondere Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit begleitet. Der Grund dafür ist, dass der Patriarch sich dem Lösen verschiedener Weltprobleme gewidmet hat.

''Auch Ihr Besuch in Estland ist ein wichtiges Zeichen, das von Liebe und Rücksicht gegenüber dem hiesigen Volk und der hiesigen Kultur getragen wird. Ihre Pflege estnischer Orthodoxen hat viele Bestätigung gefunden, Sie haben auf das hiesige schwere Feld Ihren besten Bischof geschickt. Ich kann nur mit Dank bestätigen, dass er bis heute viele wesentliche Durchbrüche beim Aufbau der Kirche erreicht hat,'' sagte der Präsident. Laut dem estnischen Staatsoberhaupt ist das Gefühl für die Kontinuität der Kulturtradition durch die Heiligsprechung des Märtyrerbischofs Platon zum Ausdruck gekommen. Laut dem Präsidenten ist er stolz darauf, dass die estnische orthodoxe Kirche zur Erinnerung an den Märtyrerbischof Platon eine Auszeichnung herausgegeben hat - den Orden des heiligen Platon, den der griechische Präsident Constantinos Stephanopoulos während seines Estland-Besuchs erhalten hat. Der Präsident betonte, dass der estnische Heilige und die hier tätigen Orthodoxen mit diesem Akt ins Bewußtsein der Welt gedrungen sind.

Der Patriarch von Konstantinopel, der nach seinen erfolgreichen Symposien im Umweltbereich bekannt ist, hat die Esten mit dem Wunsch erfreut, das Nächste den Fragen der Ostsee zu widmen. Präsident Meri bekräftigte noch einmal seine Zusage, der Schirmherr des besagten Symposiums zu sein, laut ihm spürt die in der Gegenwart tätige Kirche soziale Bedürfnisse, die auch an der Einzelperson der Gemeinde nicht vorbei gehen, sei es Umweltprobleme oder Sozialsphäre, Bildung oder Kirchenpolitik.

Der Präsident anerkannte die Estnische Apostolische Orthodoxe Kirche, deren Mitglieder in den letzten Jahren viele wirtschaftliche, kanonische und politische Engpässe überwinden mußten. Dadurch ist die Kirche flexibel und vital geworden und ihre Existenz ist auf allen Ebenen der estnischen Gesellschaft bekannt. ''Die Verfassung legt fest, dass der Staat von der Kirche getrennt worden ist, aber nirgends steht, dass die Kirche vom Staat getrennt sein sollte. Die Kirche ist ein Teil des Staates. Sie wächst mit ihm, kümmert sich zusammen mit ihm um ihre Mitglieder'', bekräftigte Präsident Meri. Wenn die Beamten dazu neigen, die Ethik zu vergessen, müssen die Kirchenleiter sie an die Ethik erinnern, fügte er hinzu.

Laut dem Präsidenten sind die großen Religionen gerufen worden, um in der Welt die Glaubenstoleranz zu vermehren, damit eines Tages die Verfolger von Abraham und Mohammed, von Jesus und Buddha gemeinsam über die brüderliche Menschenliebe sprechen könnten, ohne dass die Hand den Schwertknauf drücken würde. ''Ökumenische Bewegung sollte dem ökumenischen Patriarchen dem Wesen nach am Herzen liegen und ich bin davon überzeugt, dass Neues Rom ihre fruchtbare Quelle ist'', sagte Präsident Meri bei der Ordensverleihung.

Der ökumenische Patriarch drückte seine tiefe Freude über das Treffen aus. ''Als Erster unter den Hirten der Östlichen Orthodoxen Kirche als bevollmächtigter ökumenischer Patriarch, nicht zum Regieren der orthodoxen Kirchen, sondern zum Dienen, haben wir die Autonomie wiederhergestellt, die der Estnischen Apostolischen Orthodoxen Kirche mit dem Tomus von dem Patriarchen und Sinod im Jahre 1923, nach dem Beschluss des Moskauer Patriarchen Tiihhon 1920, verliehen wurde'', sagte der Patriarch beim Empfang des Ordens.

''Zur Anerkennung und um lange und unvergesslich die großen Verdienste zu verewigen, die Sie von Ihrer hohen Position der Estnischen Apostolischen Orthodoxen Kirche und Ihrem Volk erwiesen haben, verleihen wir Ihrer hochwürdigen Exzellenz das Heilige Kreuz der Hochseligen Jungfrau'', sagte der ökumenische Patriarch. Die Hochselige Heilige Jungfrau ist der Vormund und die Beschützerin der sich in Fanar befindenden Heiligen Großleidenden Georgius des Siegreichen Patriarchalkathedrale und der Administration des Patriarchen.

Präsident Lennart Meri gab für Seine Heiligkeit und seine Begleiter in Katharinental das Abendessen.


Pressedienst des Präsidialamtes
Katharinental, den 27. Oktober 2000

 

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